Einführung in den Glutathionstoffwechsel und die Rolle der Entgiftung in unserer Praxis

Umweltbelastungen

In unserer heutigen Zeit ist der menschliche Organismus zunehmend Umweltbelastungen, Schadstoffen und oxidativem Stress ausgesetzt. Diese Belastungen können sowohl exogen (z. B. durch Umweltgifte, Schwermetalle, Pestizide, Luftverschmutzung) als auch endogen (durch Stoffwechselprozesse und Entzündungen) entstehen. Der Körper verfügt über hochentwickelte Mechanismen, um diese Schadstoffe zu neutralisieren und auszuscheiden – ein Prozess, den wir als Entgiftung oder Detoxifikation bezeichnen.

In unserer Praxis spielt das Thema Entgiftung eine zentrale Rolle – sowohl präventiv als auch im Rahmen therapeutischer Maßnahmen. Ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Entgiftung ist der Glutathionstoffwechsel, der nicht nur als Grundlage für die körpereigene Entgiftung fungiert, sondern auch zentral ist für Longevity-Konzepte, also Strategien zur Förderung von Gesundheit und Langlebigkeit.

Der Glutathionstoffwechsel umfasst verschiedene Enzymsysteme, die in enger Zusammenarbeit freie Radikale neutralisieren, toxische Stoffe unschädlich machen und den Körper vor Zellschäden schützen. Zwei dieser zentralen Enzyme sind Superoxiddismutase (SOD) und Glutathionperoxidase (GPx). Im Folgenden geben wir einen vertieften Einblick in ihre Funktion und Bedeutung:

Superoxiddismutase (SOD)

  • SOD ist eine Familie von Enzymen, die hochreaktive Sauerstoffspezies – sogenannte Superoxid-Radikale (O₂⁻) – in Wasserstoffperoxid (H₂O₂) umwandeln. Diese Umwandlung ist entscheidend, da Superoxidradikale hochschädlich sind und oxidative Zellschäden verursachen können.

  • Es existieren verschiedene Isoformen von SOD, die jeweils unterschiedliche Kofaktoren benötigen:

    • Cu/Zn-SOD (SOD1):

      Befindet sich im Zytoplasma der Zellen und benötigt Kupfer und Zink als Kofaktoren.

    • Mn-SOD (SOD2):

      Ist in den Mitochondrien lokalisiert und nutzt Mangan als essenziellen Kofaktor. Diese Form ist besonders wichtig, da Mitochondrien Hauptproduktionsorte freier Radikale sind.

    • Fe-SOD (SOD3):

      Kommt in der extrazellulären Matrix vor und verwendet Eisen als Kofaktor.

  • Bedeutung für die Entgiftung:

    SOD stellt die erste Verteidigungslinie gegen oxidativen Stress dar, indem es das hochreaktive Superoxid-Radikal in ein weniger schädliches Zwischenprodukt umwandelt

Glutathionperoxidase (GPx)

  • GPx ist eine Enzymfamilie, die Wasserstoffperoxid (H₂O₂) und organische Peroxide mithilfe von reduziertem Glutathion (GSH) zu Wasser (H₂O) und harmlosen Verbindungen abbaut. Damit wird das durch SOD gebildete H₂O₂ weiter entgiftet.

  • Während dieser Reaktion wird das reduzierte Glutathion (GSH) in oxidiertes Glutathion (GSSG) umgewandelt und muss anschließend durch das Enzym Glutathionreduktase wieder regeneriert werden.

  • Es gibt zwei Hauptformen von GPx:

    • Selenhaltige GPx:

      Enthält Selen als essenziellen Kofaktor. Diese Enzyme sind unverzichtbar für die Entgiftung von Wasserstoffperoxid und den Schutz vor oxidativem Stress.

    • Nicht-selenhaltige GPx:

      Diese Formen verwenden andere Reduktionsmittel und sind vor allem für die Neutralisation organischer Peroxide wichtig.


  • Bedeutung für die Entgiftung:

    GPx schützt die Zellen vor Schäden durch Peroxide, die in vielen Entzündungsprozessen und bei der Verstoffwechselung von Umweltgiften entstehen.


Zusammenspiel von SOD und GPx im Glutathionstoffwechsel


  • Synergistischer Schutzmechanismus:

    SOD und GPx arbeiten eng zusammen: SOD wandelt das gefährliche Superoxidradikal in Wasserstoffperoxid um, welches wiederum durch GPx entgiftet wird. Diese Kaskade ist lebenswichtig, da eine Akkumulation von Wasserstoffperoxid wiederum schädlich wäre.

  • Mangelzustände und Folgen:

    Ein Selenmangel, der in industrialisierten Gesellschaften zunehmend zu beobachten ist, kann die Aktivität der GPx deutlich einschränken. Die Folge ist eine unzureichende Entgiftung von Wasserstoffperoxid, was wiederum zu chronischem oxidativem Stress führen kann – einem zentralen Faktor für Zellalterung, chronische Entzündungen und degenerative Erkrankungen.


Quellen und wissenschaftliche Grundlagen:


  • Flohé, L., & Günzler, W. A. (1984). Glutathione peroxidase. In: Methods in Enzymology, 105, 114–121.

  • Fridovich, I. (1995). Superoxide radical and superoxide dismutases. Annual Review of Biochemistry, 64, 97–112.

  • Brigelius-Flohé, R., & Maiorino, M. (2013). Glutathione peroxidases. Biochimica et Biophysica Acta (BBA) - General Subjects, 1830(5), 3289–3303.

  • Valko, M. et al. (2007). Free radicals and antioxidants in normal physiological functions and human disease. International Journal of Biochemistry & Cell Biology, 39(1), 44–84.


Des Glutathionstoffwechsels und der antioxidativen Systeme im Zentrum unserer ganzheitlichen Entgiftungsstrategie


Hinweis zu unserem Entgiftungsprogramm:


In unserer Praxis steht die Stärkung des Glutathionstoffwechsels und der antioxidativen Systeme im Zentrum unserer ganzheitlichen Entgiftungsstrategie. Unser strukturiertes Detox-Programm umfasst zwei zentrale Phasen:

Phase 1: Aufbau des Glutathionstoffwechsels

  • Aktivierung antioxidativer Enzymsysteme (SOD, GPx, Katalase)

  • Supplementierung von Cofaktoren wie Selen, Mangan, Zink

  • Optimierung der mitochondrialen Funktion

  • Ernährungstherapie zur Förderung der Glutathionsynthese

Phase 2: Tiefer Entgiftungsprozess

  • Anwendung von Chelatoren zur Schwermetallausleitung

  • Glutathioninfusionen zur Unterstützung der Leber-Detox-Kapazität

  • Kombination mit Bioresonanztherapie, Gewebsmassage, Wärmetherapie und Colon-Hydro-Therapie

  • Individuell abgestimmte Mikronährstoff- und Pflanzenextraktkombinationen zur Unterstützung der Ausleitungsorgane (Leber, Niere, Darm)

Wenn Sie sich für unser Entgiftungsprogramm interessieren oder wissen möchten, wie Ihr Glutathionsystem derzeit aufgestellt ist, sprechen Sie uns gerne an. Wir bieten individuelle Diagnostik und maßgeschneiderte Therapiekonzepte an – für Prävention, Regeneration und langfristige Gesundheit.

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